Migration, Ausbeutung und ein Vergleich der Demokratien
Journalist [ENA] Die Debatte über Migration und Billigarbeit betrifft nicht nur die Vereinigten Staaten; sie ist ein universelles Phänomen, das jedes Land betrifft – oft im Verborgenen. In den USA machte der ehemalige Präsident Donald Trump offen, was jahrzehntelang hinter einer Fassade verborgen blieb: die Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte, insbesondere mexikanischer Arbeiter – notwendig, aber unerwünscht.
Jahrelang stellten Mexikaner ein Reservoir für schlecht bezahlte, oft illegale Arbeit dar. Unter Trump wurden viele von ihnen – auch ehrliche Asylbewerber – zurückgeschickt. Gleichzeitig blieb Mexiko ein „Reservoir“ billiger Arbeitskräfte, das aus der Ferne ausgebeutet wurde. Diese Politik wurde nicht von Trump erfunden, aber er sprach sie offen aus und machte daraus den Slogan „America First“. Das Phänomen ist keineswegs ausschließlich amerikanisch. Auch in Europa – insbesondere in Italien – wurden chinesische Arbeitskräfte jahrelang unter prekären Bedingungen beschäftigt.
Gleichzeitig nutzte China diese Präsenz, um Wissen zu sammeln und den eigenen Aufstieg zur Weltmacht zu beschleunigen. Ausbeutung ist daher nicht nur ein „Problem der anderen“: Sie ist universell und betrifft auch das Verhältnis zwischen Regierungen und ihren eigenen Bürgern, wenn Rechte aus wirtschaftlichen Gründen eingeschränkt werden. Ein anderes Modell zeigt sich in Kanada und Australien. Trotz mancher Strenge und Fehler haben diese Länder Prozesse der Versöhnung mit den indigenen Bevölkerungen eingeleitet – Kanada hat sich offiziell entschuldigt und historische Fehler anerkannt – und haben beschlossen, Migranten nach klaren Regeln zu integrieren: Arbeitspflicht, kulturelle Anpassung und Respekt vor dem Gesetz.
Staaten haben strenge Grenzen gesetzt (zum Beispiel beim Burka- oder Kopftuchverbot an öffentlichen Orten oder bei Alkoholkonsum, um soziale Probleme einzudämmen), dies jedoch im Rahmen von Integration und Verantwortung. In einer Welt, die von Konflikten und Propaganda geprägt ist, erscheint dieser Unterschied entscheidend: Sicherheit entsteht nicht durch Abschottung, sondern durch die Fähigkeit, unter gemeinsamen Regeln zu integrieren. Ausbeutung ist ein uraltes und übergreifendes Phänomen – doch die stärksten Demokratien zeigen, dass es möglich ist, nach vorne zu blicken, ohne die Vergangenheit zu verleugnen.




















































